Lok Berlin 53

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Hinterweidenthaler Teufelstisch / Pfalz

Reise- und Vereinsberichte

Tanz auf dem Teufelstisch!

Das Wahrzeichen des Pfälzer Waldes ist der Hinterweidenthaler Teufelstisch, ein relativ kleiner, aber dafür ziemlich schwerer Gipfel. Sein besonderes „Markenzeichen" ist die waagerecht aufliegende Platte auf den schmalen „Tischbeinen". Aber keine Sorge, selbst wenn das schwächste der Beine nachgeben würde, bliebe der Tisch stehen, haben neuste Berechnungen ergeben. Solch ein markanter Gipfel erweckt natürlich die Begehrlichkeiten eines jeden Bergsteigers, so auch meine.

Dreimal war ich bisher oben. Jedes Mal, wenn ich den weiten Anweg in die Pfalz auf mich genommen hatte. Allerdings bisher noch nie ohne „fremde" Hilfe, will heißen, nicht ohne Bauen, bzw., wie man in der Pfalz sagt – mit SchSt (Schulterstand). Diesmal sollte es das „Teufelsdach" – eine der schwersten Aufstiege sein (VII-UIAA) sein. Mehrmals hatte ich diesen Weg schon ins Auge gefasst, aber jedes Mal gab es Hinderungsgründe, einmal schlechtes Wetter, dann schmerzender Ellenbogen etc. Diesmal sollte es gelingen. Die äußeren Bedingungen sind wieder mehr als suboptimal! Immer mal wieder Regenschauer, teilweise sogar Schnee, 4°C – toll! Aber es muss! Also Gurt an, Seil raus, Exen an den Gurt. Die ersten Meter sind leichtes Gelände (vielleicht V), dann kann ich schon die erste Exe klinken bevor ich mich ins Dach hinauslehnen muss.

Mit viel Anspannung gelingt es mir noch die zweite Exe kurz vor der Dachkante zu klippen, bevor die Kraft erstmal alle ist und ich mich reinsetzen muss – ade RP! (Rotpunkt – Begehung ohne Ruhen an den Sicherungspunkten, erdacht von Kurt Albert) Nach einigem Ausschütteln der Arme gelingt es mir mich an die Dachkante zu ziehen, die Füße verlassen den Fels, ich hänge an der Dachkante. Linkes Bein über die Kante und rüber gedrückt, hochgegriffen und nächsten Haken geklippt, aufrichten und durchatmen. Nun nur noch zwei wackelige Aufleger durchlaufen und ich bin oben. Die Arme sind dick, die Finger taub, aber ich bin glücklich – endlich ist es gelungen! Nun muss ich die Route nur nochmal RP klettern – wenn ich mal wieder zufällig in der Gegend bin ;-)

Wenn man nicht gerade am Teufelstisch hängt, kann man in der Pfalz noch ca. 100 andere schöne Gipfel aus Bundsandstein besteigen, die schöne Landschaft per Pedes genießen, sich in einer der unzähligen Gastwirtschaften einen regionalen Wein genießen, eine der vielen Burgen anschauen, oder auch die Seele in dem Bade/Saunalandschaft in Dahn baumeln lassen. Wenn ganz schlechtes Wetter ist, was es bei uns war – Tief Niklas suchte Deutschland heim, lohnt es sich auch einen Ausflug in die Technikmuseen in Sinsheim und Speyer zu machen. Dort kann man eine Concorde von innen ansehen, oder auch eine Jumbo 747, als auch ein U-Boot der Bundesmarine und viele erstklassige Oldtimer bestaunen. Natürlich sollte man sich in Speyer den Dom ansehen – ein Bauwerk von imposanter Architektur.
Insgesamt immer wieder ein Klettergebiet für welches es sich lohnt soweit zu fahren.

 
 
 
 

- Hans Scholze (Lok Berlin ’53) -

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