Lok Berlin 53

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2011 - Namibia

Reise- und Vereinsberichte

Auf Namibia aufmerksam geworden bin ich durch die Wegedatenbank von Jörg Brutscher.
Dort tauchten zwischen Klettergebieten in Adrsbach, Böhmen und Polen, plötzlich Gebiete wie AiAis oder Swakopmund auf. Also in die Bibliothek und mal schauen was dieses Land noch zu bieten hat. Meer, Wüste, Berge und eine Wahnsinns Tierwelt und vor allem meine Frau wollte schon immer mal nach Afrika, nachdem ich 2009 ohne sie am Kilimanjaro war.
Ein paar E-mails mit Hasso Gantze, der vor Jahren ausgewandert ist und ich hatte sogar 2 alte Kletterführer. Nun noch die Reiseroute den Klettergebieten angepasst und dem Urlaub konnte nichts mehr entgegenstehen.

Doch 3 Wochen vor Beginn musste ich am Meniskus operiert werden. Absagen kam nicht in Frage, dafür hatten wir schon zu viel investiert. Also wurde das Seil trotzdem eingepackt, schließlich waren wir ja 3 ½ Wochen unterwegs.. So flogen wir im Mai nach Windhoek der Hauptstadt von Namibia. Dieses ist 2x so groß wie Deutschland und war von 1884-1920 unter dem Namen „Deutsch Süd West" Deutsche Kolonie. Ein Grund warum noch Heute viele Einwohner Deutsch sprechen und sogenannte deutsche Traditionen pflegen. Mit unserem Pkw fuhren wir Richtung Süden zum Fish River Canyon. Der zweit größte der Welt, nach dem Grand Canyon in den USA. Beeindruckend wenn man am Klippenrand in die 550m tiefe Schlucht schaut.

Weiter ging es nach Lüderitz und Kolmanskuppe. Dort hatte man 1908 zufällig Diamanten in der Wüste gefunden. Auf Knie rutschend hatte man diese dann Jahre lang nur aufsammeln müssen. Heute nur noch eine Geisterstadt, darf man sich trotzdem bei der kameraüberwachten Führung nicht mal bücken, um die Schuhe zuzumachen.

Durch die Namib ging es dann wieder nördlich nach Swakopmund. Dort machten wir u.a. eine Bootstour zum Pelikanpoint. Neben den namensgebenden Vögeln konnten wir eine Kolonie Ohrenrobben beobachten. 1000 Tiere, welche zur Paarung hier zusammen kommen.
Eine Robbe kam sogar an Bord um sich ihren Fisch abzuholen. Strahlende Augen bei Britta als sie die Robbe streicheln durfte.

Dann fuhren wir weiter ins Erongogebirge zur Spitzkoppe. 1728m  und auch als Matterhorn Namibias bezeichnet. Wie eine Fata Morgana steigt sie aus dem Flachland auf. Der leichteste Weg eine 7a und das bei mindestens 30 Grad. Keine Chance alleine, aber in der Umgebung standen ja noch „kleinere" Felsen herum. So konnte ich mich auf 2 ca.60m hohe Granittürme reiben. In der Umgebung unserer Lodge „AiAiba" stieg ich dann noch auf ein paar sächsische Gipfel.

Im Gipfelbuch des „Töpfer" dann die Überraschung die 4. Begehung überhaupt und die Jahreserste seit 2005. Aber auch die mahnenden Worte, dass GB festzubinden, da die Paviane alles stehlen. Schöner Mist und meine Kamera lag unten auf dem Rucksack.
Beim nächsten Gipfel dann die Bestätigung, der Gipfelbuchdeckel lag am Einstieg und der Rest vom Buch vollgeschi… in einem Kamin.

Am Abend konnte ich dann noch einen Block erstbegehen. Das ist aber hier keine große Kunst, da noch viele Gipfel unbestiegen sind oder gerademal einen Kletterweg bisher haben.
Die Hauptschwierigkeit ist das finden  und erreichen der Gipfel. Denn man muss durch Gestrüpp und tiefen Sand. Dort lauern dann möglicherweise Sandvipern. Doch oft stammt das rascheln nur von Klippschliefern. Diese pinkeln leider auch alle Wege voll.
Ein weiteres Klettergebiet ist dann „Bulls Party" auf der Ameib Farm. Eigentlich ein Touristenwandergebiet zu Felszeichnungen in einer Höhle. Außerdem gibt es einen schönen Klettersteig auf den Elefantenkopf. Aber das eigentlich interessante sind dutzende unbestiegene Felseier von ca.20m Höhe. Vermutlich nur mit ausgiebigen Baustellen zu bezwingen.

Die letzten 3 Tage verbrachten wir dann noch im Etosha-Nationalpark. Dieses Highlight sollte man sich auf keinem Fall entgehen lassen. Um die Wasserlöcher sammeln sich Nashorn, Elefant, Löwe und 114 weitere Säugetierarten in riesigen Stückzahlen.
Dort ist man dann nah dran oder sogar mittendrin.

Steffen Brauner, Lok Berlin `53

 
 
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