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2012 - Meteora, der Phallus

Reise- und Vereinsberichte

und ein Abenteuer der besonderen Art


Es ist mal wieder soweit, 4 Jahre sind um und es geht nach Meteora. Inzwischen das 5-mal mit dem Verein und das 7-mal für mich.

Diesmal will ich, zusätzlich mit Banane Südeuropa erobern. Dreieinhalb Wochen für 10 Länder, davon eine Woche mit Verein in Meteora, Kletterherz was willst du mehr.
Österreich, Italien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Albanien und mit ausgestiegenen Navi  und Hilfe des Mondes,  Richtung Osten über die Grenze nach Griechenland. Ich liebe es bei Nacht am Zeltplatz anzukommen, vertraute Umgebung, die Umrisse der Felsen im Rücken, schon immer dieselben Besitzer und reichlich Platz für Abenteuer in den nächsten Tagen.


Nach ein paar Stunden Schlaf, Frühstück mit  Nette, Hans,  Nick und Motz die erste Planung.  Aber eigentlich egal, der erste Tag bringt uns immer zum Doupianifels zum einklettern.
Aufteilung in zwei Seilschaften und los geht’s. Jedes Team zwei mal zwei Seillängen im Bereich VI+ bis VII-, gefühlt  sind wieder zu Hause. Dann gemeinsam zum Gipfel. Traumhafter Blick über die Felsen von Meteora. Jeder denkt für sich an die nächsten Tage und seine Träume. Motz will weiterklettern, die anderen zur Oma, zu Bier und Eis und dann zum Pool, da wartet schon Banane.

Nick ist das erste Mal in Meteora. Seine Träume sind in höheren Bereichen angesiedelt und es wird schwer Wege  für ihn zu finden, oder besser wie kommen wir hinterher. So zog am nächsten Tag  die Schwierigkeit merklich an. Beim letzten Mal, hatte ich mit Rally einen direkten Einstieg zum Gordischen Knoten an der Spindel  gemacht, super gesichert, aber schwer. Nach damaliger Einschätzung etwa VII/ 8b. Das wäre doch was für Nick zum
„Einklettern".

Etwas aufgeregt, neues Gestein für ihn, aber in seiner ruhigen Art stieg er zum Stand und dann zum Gipfel. Seine Einschätzung," schööön", aber eher VII+. Dann kamen wir, Hans mit wenigen Schwierigkeiten, ich musste  diesmal  schon unterwegs ruhen. Ja,  ja das Alter, wird wohl beim nächsten Aufenthalt nicht mehr klappen und Nette stieg und stieg. Eine lange Gipfelrast folgte, blättern im Gipfelbuch und dann eine der aufregendsten  und  schönsten  Abseilen in Meteora. Beratung, wie geht’s  weiter.  Für lange Touren zu heiß, zum Schluss machen viel zu früh, also …. ! Ich kam auf die Idee (sorry Nick), auf zum Phallus. Die Daten waren, zwei Seillängen 40m (30+10), einmal abseilen,
VII+ (VI A1), brüchig. Das wäre doch was, also hin.


Den Einstieg hatten wir schnell gefunden. Alles sah OK aus und los ging es. Hans stieg die erste Seillänge vor, sollte V- sein, aber mit 30m war wohl nichts. Nach gut 40m war er am Stand. Wir hatten inzwischen alle schon Helme auf und die Qualität der Brutscher Haken, na ja schweigen wir. Dann holte er uns zum Standplatz mit Abseilring unter einem Überhang, warum wohl, nach. Hans machte sich weit draußen zum Sichern bereit, Nick zum Vorstieg, noch ein Schluck aus der Flasche und los ging es. Schnell war er um die Kante verschwunden, erster, zweiter Haken ….. wo sind die anderen. Sieben Haken für die zehn Meter, unsere Hoffnung zur Not technisch und nun war nichts zu sehen und schwer, also zurück. Erneuter Versuch, schimpfend kam er vorwärts, ständig fielen Steine aller Größen nach unten. Nette hatte sich schon weit vom Felsen entfernt, ich hatte Hans unter den Überhang gezogen,  uns war super mulmig zu Mute.  Nick kämpfte und endlich, er war oben, …. Aussichern.

Kurz darauf war dann ich dran. Schwer gequert um die Kante, technisch war gar nicht möglich, die Haken weit auseinander, stark überhängend und nur Bruch. Also dran bleiben und schnell weiter, Nick zog gut ein mit seinen Möglichkeiten und überraschend, es ging vorwärts. Dann  „nur"  noch senkrecht zu einer Hangel, bloß nicht anfassen, sie war komplett lose und lehnte nur noch am Fels. Weiter, endlich war ich bei Nick. Oh  Nick, wie hast du das nur gemacht.  Dann sah ich dass er nur an einem kleinen Busch festgemacht war, … Schluck, Ich übernahm die Sicherung, denn Nick wollte nur noch runter und  holte Hans nach.

Er kam auch zügig hinterher, kurzer Blick ins Gipfelbuch, ich glaube es war die erst 4. Besteigung, Freude kam irgendwie nicht auf. Aber wie nun runter? Wir sahen uns an, dann den Busch und das soll gehen. OK, noch eine neue Schlinge dazu, ich, der „Dicke" sollte zuerst. Die anderen beobachten den Busch und überhängend ging es abwärts, Nicks Spruch, ein guter Tag mit Alkohol zu trinken  anzufangen, gab mir den nötigen Mut. Das Seil reichte natürlich auch nicht bis unten, wieder hoch zum Standplatz, der nächste bitte. Schnell waren wir dann alle unten und endlich nahmen wir uns dann  auch  in die Arme. Auf so ein Abenteuer können wir in Zukunft verzichten. Ab zur Oma! Nach mehreren Bier und Eis, Nick blieb zum Glück bei Cola, ging es uns wieder besser. Das Abenteuer sah jetzt plötzlich gar nicht mehr so schlimm aus. Ha, Ha !!

Nächster Tag, Lust zum Klettern war vorhanden, also …, ein Weg nicht brüchig, gut gesichert, möglichst schwer. Die Wahl fiel auf Schwarze Magie VII- am Heiliggeistwächter. Den hatte ich schon zwei Mal und konnte ihn diesmal „wirklich" empfehlen.  Es war Nick seine Kletterei, obwohl er sich ungewöhnlich langsam die zwei Seillängen nach oben kämpfte. Nette, Hans und ich konnten die Tour im Nachstieg genießen.  Oben belohnt mit sonniger Gipfelrast, Anke und Olaf waren über die SW Kante zum Gipfel gestiegen, berieten wir über die neuen Ziele. Wir warteten bis die Sonne  aus dem Traumpfeiler verschwand und wollten ihn, in mehreren Seilschaften ersteigen. Am Einstieg angekommen, fand dann aber Nick keine Einstellung zu diesem schönen, nicht so schweren, aber moralisch sehr  anstrengendem Weg. Ich ging mit Nick zur Wallfahrt eine schöne, super gesicherte VI+ auf einen kleinen Gipfel, mit einen verfallenden Kloster. Ein mystischer Ort den ich immer wieder gerne besuche. Die anderen stiegen als eine gemeinsame Seilschaft über den Traumpfeiler zum Gipfel.  Über  ihre Abenteuer dann, sollen sie lieber selber berichten.

Der nächste Tag sollte nur für unseren kleinen Helden Nick sein. Es ging zum Sportklettern in die Drachenhöhle. Hier konnte Nick sein volles Können ausspielen, auch wenn leider sein gewählter Weg, eingestuft mit  X/11b nicht bis zum Ausstieg klappte. Er zog dann noch eine VIII-bis VIII / IXa bis IXb  durch. Es war wieder mal ein Traum ihm zu zuschauen. Es war aber schwer meinem Fotoapparat beizubringen, dasd ich genug Bilder von  Nick hatte und wir wieder zur Oma wollten.  Denn Nick wollte auf seine Wege einen ausgeben und so gab es wieder, …..  Bier und Eis.

 
 

Ich konnte die nächsten Tage noch Glocke- A. Schelledanz VII-(o.U. VII+) leider wieder nur technisch am letzten Haken und Pixari - Archimedes V bei Philipp, Batalogiannifels -  Pan Toffel VII- und Weg der Schildkröten V+ bei Hans und Nick und Varlaamturm- Schweizer Roulette VII- bei Motz nachsteigen.

Dann ging es mit Banane und Auto zurück.  Wieder durch viele Länder und klettern in Kroatien und  in der Fränkischen Schweiz. Ein Traumurlaub wieder mal und hoffentlich sind die vier Jahre bald um.

Frank Brauner

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